Betreff:
            Re: Weihnachten Informationen
     Datum:
            Sat, 20 Dec 1997 23:04:14 +0100
       Von:
            *@* (Marco Hollstein)
        An:
            "M.Sach" <Sach@ipfb.de>
 Referenzen:
            1
 
 
 

M.Sach schrieb:
>
> Hallo Ihr Lieben,
> Wir, ein Religionskurs, suchen Informationen über
> Weihnachten.

Kein Problem:

"Lange bevor die Kirche, erst 353, den Geburtstag Christi auf den 25.
Dezember verlegte, wurde der Geburtstag des Mithras, des unbesiegbaren
Sonnengottes, an diesem Tag begangen. Die liturgischen Formeln aber der
heidnischen Gläubigen beim Sonnwendfest in der Nacht vom 24. auf den 25.
Dezember lauteten:
'Die Jungfrau hat geboren, zu nimmt das Licht.'
'Der große König, der Wohltäter Osiris, ist geboren.'
Und aus den Mysterienfeiern stammt auch der Ruf:
'Euch ist heute der Heiland geboren.' (1)
...
Schon vor Jesus hat man andere Gottheiten, Zeus, Hermes, Dionysos, in
einem heiligen Korb oder der Krippe in Windeln liegen geschildert und
dargestellt (2). Bereits Mithras beteten bei seiner Geburt Hirten an,
die ihm die Erstlinge ihrer Herden und Früchte brachten (1). Wie Maria
den Jesusknaben unterwegs gebar, so kamen auch andere Jungfrauensöhne
häufig audf der Flucht oder einer reise zur Welt. So das göttliche Kind
der Isis - die selber, beiläufig, lange vor Maria als 'liebreiche
Mutter', 'Himmelskönigin', 'Meereskönigin', 'Gnadenspenderin',
'Retterin', 'Unbefleckte', 'Sancta Regina' und 'Mater dolorosa' verehrt,
auch schon mit blauem, sterngeschmücktem Mantel gezeigt wurde, mit dem
Gotteskind auf dem Arm oder an der Brust, und ihre Titel 'Gottesmutter'
und 'Gottesgebärerin' endgültig an die Mutter Jesu 431 auf dem Konzil
von Ephesus abtreten mußte - das riesige Bestechungsgelder
mitentschieden, die der Patriarch von Alexandrien, der hl. Kyrill, allen
möglichen Leuten zuschob ... wobei er, obwohl selbst reich, noch über
100000 Goldstücke leihen mußte und trotzdem nicht auskam.(1)
Wie Herodes von den Magiern hört, daß eben ein König geboren sei, worauf
er dem Jesuskind nachstellt, so erfuhr auch Hera, daß der aus Zeus'
Stamm geborene Herakles König werde, worauf sie dem Kind nachstellt."

(aus: Karlheinz Deschner, Der gefälschte Glaube, 6. Auflage, Heyne 1993,
Seite 42f)

(1) Ausführlicher bei Deschner, "Abermals krähte der Hahn. Eine
Kritische Kirchengeschichte von den Anfängen bis zu Pis XII, Stuttgart
1962, Reinbeck 1972, Düsseldorf und Wien 1980,1986
(2) Vgl Kallimachos "Hymnen des Zeus" 48; Homer Hymnen an Hermes 21

Also: Aus der Bibel nichts Neues.

Grüße Marco Hollstein
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"Wenn man die Fackel der Wahrheit durch die Menge trägt, ist es
unvermeidlich, daß man jemandem den Bart versengt" - G.C.Lichtenberg