Bescherung, Weihnachtsgeschenke, Weihnachts- oder Christbaum, Lametta und Weihnachtsfest


Bescherung
Weihnachten ohne Bescherung ist kaum mehr denkbar. Dieser Brauch ist auch schon sehr alt, aber oft war die Bescherung mit dem Nikolaustag verbunden, so daß es an Weihnachten keine Geschenke mehr gab. Luthers Kinder wurden 1535 noch vom Heiligen Nikolaus beschenkt, doch bereits ein Jahrzehnt später trat der "Heilige Christ" an seine Stelle. Seitdem wanderte die Bescherung immer mehr zum Weihnachtsfest ab, und offenbar hat auch die Ausbreitung des Weihnachtsbaum-Brauches dazu beigetragen, denn die Geschenke für alle hingen am Baum oder lagen unter seinen Zweigen.
Heute gibt es kleinere Geschenke zum St. Nikolaus und die eigentliche Bescherung bleibt dem Fest vorbehalten.
Weihnachtsgeschenke
Sie haben ihre christliche Wurzel im Bibelwort "Also hat Gott die Welt geliebt", in seinem Erlösungsgeschenk an uns in Gestalt seines eingeborenen Sohnes. Ein Geschenk, das durch nichts übertroffen werden kann, nur durch den Versuch, ihm so gut wie möglich nachzufolgen. Die Weihnachtsgeschenke sind jedoch auch eine Erinnerung an die Gaben, die die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind darbrachten. Beides soll in der Liebe weiterleben, mit der Weihnachtsgeschenke ausgetauscht werden, was schon darauf hinweist, daß es nicht nur um irdische Geschenke geht, sondern um die Gottes- und Nächstenliebe, die wichtiger ist als kostbare Sachen.
Das irdische Gegengewicht und auch der Wunsch nach gewaltigen und reichen Gaben steckt in der zweiten, der nichtchristlichen Quelle des Gebens. Der Weihnachtstermin deckt sich mit den römischen Feiern zu Ehren des Gottes Saturn an der römische Beamte und Sklaven mit Geschenken belohnt wurden. In Germanien stellten die Dienstherren neue Knechte und Mägde ein und das Gesinde wurde mit reichen Geschenken weiterverpflichtet.
Schließlich war es Sitte, die Kinder zu beschenken, was mit dem Christentum von den Perchten und Luzelfrauen auf die Heiligen überging, vor allem auf Martin und Nikolaus. Bis ins vorige Jahrhundert hinein, ist vor allem den Kindern beschert worden, im Biedermeier hängte man die Geschenke in kleinen Päckchen ganz hoch in den Baum, so daß sie die Kinder nicht vorzeitig erreichen konnten.
 
Weihnachts- oder Christbaum
Das beliebteste Symbol der Weihnachtszeit ist der Christbaum. Erstaunlich daran ist, daß es ihn noch gar nicht so lange gibt. Der Christbaum, wie wir ihn kennen, ist noch keine 400 Jahre alt. Den Brauch, die düstere Weihnachtszeit mit grünen Pflanzen als Hoffnung auf neues Leben und Kerzen als Hoffnung auf neues Licht zu schmücken, gab es schon immer. Die Lebenskraft, die in wintergrünen Gewächsen steckte, wurde als Heilkraft gedeutet. So glaubte man sich die Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man dieses zu Neujahr schmückte.
Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, wird schon für 1494 im "Narrenschiff" Sebastian Brandts bezeugt. Schon von 1535 ist überliefert, daß in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden. 1605 soll dieser bereits mit Äpfeln geschmückt wesen sein und 1611 gab es in Schlesien den ersten kerzengeschmückten Tannenbaum im Schoß der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien.
Im 18. Jahrhundert wurder der Tannenbaum häufiger, so berichtete Liselotte von der Pfalz 1709 von Buchsbäumchen mit Kerzen, Goethe 1770 in Straßburg, um 1780 soll der erste Weihnachtsbaum in Berlin aufgetaucht sein, 1813 in Wien und Graz und 1815 in Danzig.
In Österrech verbreitete er sich erst, als Henriette von Nassau-Weilburg, Gemahlin des Erzherzogs Karl, im Jahre 1816 Weihnachten mit einem kerzengeschmückten Baum gefeiert hatte.
In die Neuen Welt kam der Baum durch deutsche Auswanderer und 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum im Weißen Haus aufgestellt.

Lametta
Lametta gehört zu dem verbreitesten Schmuck des Weihnachtsbaumes. Das Wort stammt aus dem Italienischen und ist die Verkleinerung von "lama" = Metallblatt. Das Material bilden dünne, flach ausgewälzte Fäden aus Zinn oder Aluminium.

Weihnachtsfest
Das Weihnachtsfest mit seinen zahlreichen Bräuchen hat sich erst nach langer Zeit entwickelt. Den ersten mit Lichtern und Sternen geschmückten Tannenbaum zeigt ein Kupferstich aus dem Jahre 1509 von Lucas Cranach dem Älteren. Um diese Zeit berichtete der Chronist Sebastian Brant von Tannenbäumen, die um die Weihnachtszeit im Elsaß aufgestallt wurden. Etwa ab 1800 war der Weihnachtsbaum in gehobenen Züricher Familien zu finden. Heute ist der Weihnachtsbaum in fast allen Häusern und Kirchen üblich. Mit dem Weihnachtsbaum zog das Weihnachtsfest bald den Brauch der Familienbescherung mit sich. Weihnachtsgebäck gehört schon seit langem zum Weihnachtfest dazu. Ursprünglich sollten Arme damit versöhnt werden.
 


Anne,Mathis, Katharina und Sonja
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