Weihnachten in
Mexiko
"Feliz Navidad!"
Wenn man an Mexiko denkt, so denkt
man gleichzeitig an das Unmögliche dort Weihnachten zu feiern. Doch
vor rund 300 Jahren kamen mit den spanischen Erobern auch die Weihnachtsbräuche
in das Land der Inka. Natürlich wurden die eigenen Traditionen nicht
vergessen und so wurden die Feste um die Ankunft des Gottes Huitzilopochtli
später zu Ehren von Josef und Maria gefeiert.
Das Fest findet nicht nur in dem
Verwandtenkreis statt. Zum Beispiel werden die Krippen ins Freie gestellt,
mitten zwischen Pflanzen, so daß sich jeder erfreuen kann. Die Weihnachtszeit
verbindet das ganze Dorf, wie die posadas
beweisen.
Eine weitere für uns ungewöhnliche
aber wichtige Tradition spielt sich zu Beginn der Adventszeit ab. Es werden
neun Familien ausgewählt, die in den neun Tagen vor Weihnachten für
einen Tag und eine Nacht die los peregrinos
aufnehmen. Die Pilger stellen natürlich nicht normale Pilger
da, sondern es werden symbolisch die Statue des heiligen Josefs, die der
Jungfrau Maria und des Engels benutzt.
Die Dorfgemeinschaft zieht betend,
unterstützt mit Gesang und natülich mit den peregrinos
zum Haus der betreffenden Familien. Dort erbitten sie mit einem Wechselgesang
des Hausherrn um Einlaß. Nach altem indianischem Brauch, schmücken
die Figurenträger die Stuturen mit Blumenkränzen und Weihrauch.
Der Ehrenplatz der Figuren wird sehr heilig, als blumengeschmückter
Altar dargestellt. Aber nicht nur die Figuren sind geschmückt, sondern
auch das ganze Haus.
Der Fußboden, der aus Erde,
Holz oder Stein besteht, ist dicht mit Kiefernnadeln bedeckt, deren Duft
das ganze Haus erfüllt. Die gastgebende Familie lädt alle ein
sich hinzusetzen und sich auszuruhen. Dann erhalten die Gäste das
traditionelle aguinaldo.
Es ist zwar nur eine Tasse Kaffee und ein Stück Brot, aber es ist
eine heilige Tradition. Oft ist es für die Familien schwer alles aufzubringen
und tun sich deshalb mit anderen Familien zusammen. Am nächsten Tag
zeihen die peregrinos weiter und überreichen dem Hausherrn zum Abschied
eine pinata
mit Überraschungen, die für die Mitternachtsmette aufbewahrt
wird.
In der heiligen Nacht sammeln sich
alle Familien um 24.00 Uhr vor der Kirche, vor der ein Freudenfeuer entfacht
wird. Die Mitternachtsmette beginnt danach mit dem Baile
de la Flor , einem Blumentanz. Nach der heiligen Messe werden
die Bänke zur Seite gerückt und es beginnt vor der Krippe das
Geburtsfest Jesu. Die Hauptfiguren vor der Krippe sind die peregrinos.
Der Höhepunkt des Festes sind die neun pinatas. Sie werden
an einer Schnur von der Decke herabgelassen und mit einem Stock geknackt.
Dies bedeutet, daß jeder die Augen verbunden hat und mit einem Stock
versucht die pinata zu zerschlagen, um an den Inhalt (Süßigkeiten)
heranzukommen. Zuerst versuchen die Kinder ihr Glück, dann die Jugendlichen
und zum Schluß die Erwachsenen. Der Inhalt wird verspeist und mit
Musik, Liedern und Tanz klingt die fröhliche Geburtstagsfeier Jesu
aus.
von Mona